Nach der langen unfreiwilligen Reisepause sind ja ab sofort die Grenzen zu unseren liebsten Urlaubszielen wieder geöffnet. Der sommerlichen Reisewelle steht also nichts mehr im Wege. Während unserer Abwesenheit sind allerdings bei uns zu Hause einige Wesen ganz fleißig. Besonders in stehendem und warmen Wasser in unseren Trinkwasserleitungen fühlen sich in dieser Zeit Legionellen pudelwohl und vermehren sich schlagartig.
Auch die durch Corona-Stillstand zeitweise nicht genutzten Wasserleitungen, wie in Schulen, Kindergärten, Firmen, Sportstätten, Hotels, etc. sind natürlich - und vor allem - hiervon betroffen.
Wenn´s still und warm wird, wird´s auch gefährlich.
Stillstand bedeutet fehlende Zirkulation und somit stehendes Wasser.
Ganz besonders wohl fühlen sich diese Keime bei Wassertemperaturen zwischen 25 und 45° C, was in Sommerzeiten, besonders in unseren gut gedämmten Häusern schnell erreicht wird. Fast explosionsartig vermehren sich die Legionellen, wenn es über 35° C geht.
Das gilt dann ganz besonders für viele unserer Urlaubsziele. Auch dort hat Corona bedingt in Hotels, Restaurants, Freizeitstätten, etc. für Stillstand in den Leitungen gesorgt. Die Leitungssysteme sind in vielen Urlaubsländern meistens nicht so modern ausgestattet wie bei uns und die Temperaturen häufig relativ hoch. Also eine gefährliche Mischung, von der nur die unliebsamen Keime profitieren.
Moderne, professionelle Trinkwasser-Installationen bieten separate Zirkulationsleitungen oder neuerdings sogar sogenannte „Inlinertechnik“, mit integrierter Zirkulationsleitung. Aber auch bestehende Systeme sollten regelmäßig von Fachleuten gewartet werden. Fragen Sie Ihren Sanitär-Installateur oder Ihren Fachhändler danach. Der hilft Ihnen gern.
In einem „Epidemiologischen Bulletin“ vom Robert-Koch-Institut wird ausdrücklich von dem Risiko der Legionellenvermehrung bei fehlender oder unsachgemäßer Wartung nach Stillstandzeiten gewarnt.
Was können Sie tun?
Grundsätzlich hat unser Trinkwasser eine sehr hohe hygienische wie mineralische Qualität und wird seinem Namen gerecht. Im Urlaub sollten sie trotzdem auf jeden Fall das Wasser vor der Benutzung (für Kaffee oder Tee aber auch vor dem Duschen!) für ca. 1 min. laufen lassen. Und wenn Sie Ihr Urlaubsdomizil beziehen, wäre es ratsam diese Prozedur zuerst bei allen Zapfstellen nacheinander eine Weile zu praktizieren, bevor Sie das Wasser verwenden.
Nach Ihrem Urlaub, erwartet Sie zuhause das gleiche Problem. Zur Sicherheit drehen Sie nach Ihrer Rückkehr alle Leitungen (Bad und Küche, Becken, Wanne und Dusche) nacheinander richtig auf und am besten erhitzen Sie das Trinkwasser über Ihre Heizung auf über 60°C. Dann sterben alle Legionellenbakterien endgültig ab.
Wer ganz sicher gehen will, lässt jeden Morgen die Armatur für eine Weile laufen, bevor er Wasser für Tee oder Kaffee entnimmt. Zumindest „der erste Schluck“ sollte aus der Leitung heraus sein. Hierbei geht es weniger um Keime, als um metallische Verbindungen, die sich in den Leitungen absetzen.
Zur eigenen Sicherheit sollten Sie am Besten Ihren Sanitär-Fachberater ansprechen und Ihre Leitungssystem einmal prüfen und regelmäßig warten lassen. Es geht schließlich um Ihre Gesundheit.
Bis dahin wünscht Ihnen das FORMAT Team eine Coronafreie Sommerzeit und schöne Ferien.
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> Quelle: Robert Koch Institut